Bruderkalb-Patenschaft

Bruderkalb-Patenschaft

Bruderkalb-Patenschaft

Es ist ein offenes Geheimnis: die Geburt eines Kuhkälbchen löst bei einem Milchbauern größere Begeisterung aus, als die eines Stierkälbchens. Die unterschiedlichen Wertigkeit eines weiblichen bzw. männlichen Tieres hat leider sehr ernste Hintergründe.

Die „moderne“ Landwirtschaft spezialisierte sich – vergleichbar einem Industriebetrieb – in den vergangenen Jahrzehnten, um ihre Effizienz zu steigern: Monokulturen auf Feldern und Massentierhaltungen in Ställen sind Effekte eines Systems, dass sich sehr von seiner Wirtschaftsgrundlage, der Natur, entfremdete.

Die Bemühung der Rinderzucht nach Leistungssteigerung brachte Rinderrassen hervor, die einerseits sehr hohe Milchmengen oder andererseits sehr hohe Fleischerträge liefern. Die Haltung sog. „Zweinutzungsrassen“, also Rinderrassen, die sowohl gute Milch- als auch Fleischerträge liefern, insgesamt aber hinter möglichen Spitzenleistungen weit zurückbleiben, wurde für viele Landwirte zunehmend unattraktiver.

So finden sich in Milchviehställen heute v.a. die schwarz-weißen „Deutsche Holstein Rinder“, in Mastställen Limousin, Charolais, das Deutsche Angusrind und die Galloways.

Da männliche Kälber von milchbetonten Rinderrassen nur sehr geringe Fleischerträge liefern, ist deren Aufzucht im System des spezialisierten Milchviehbetriebs unwirtschaftlich. Dies trifft auch für viele Biohöfe zu, die mangels Alternative ihre männlichen, 14-Tage alten Kälber – mit einem unguten Gefühl – an  konventionelle Mastbetriebe verkaufen müssen. Diese Betriebe liegen oft im europäischen Ausland und viele Kälber überleben den Transport und die agrarindustriellen Haltungsbedingungen dort nicht.

Wir entziehen uns diesem System der Spezialisierung und leben das Prinzip des vielfältigen, in Kreisläufen wirtschaftenden Bauernhofs.  Wir halten brave Fleckviehkühe, eine Zweinutzungsrasse. Deren männliche Kälber dürfen, genau so wie die weiblichen, bei der Mutter saugen. Die Jungbullen werden nicht kastriert und selbstverständlich auch nicht enthornt. Wenn sie alt genug sind, dass sie ohne Mutter und Amme zurecht kommen, werden sie bei einem wenige Kilometer entfernten ökologisch wirtschaftendem Partnerbetrieb in Gruppen gehalten und – in unserem Auftrag – bis zur Schlachtreife mit viel Gras und etwas Mais und Futtergetreide gemästet. Selbstverständlich haben die Tiere auch dort respektvolle Haltungsbedingungen, einen schönen Stall und ausgedehnte Weideflächen.

Das Fleisch der Jungbullen vermarkten wir derzeit regional über ein Weiderindprogramm.

Leider ist die muttergebundene Aufzucht der männlichen Kälber kein wirtschaftlicher Selbstläufer! Bitte unterstützt unsere Bemühungen um eine wertschätzende Art der Tierhaltung mit einer Bruderkalb-Patenschaft.

Werden Sie jetzt selbst Bruderkalb-Pate oder verschenken Sie eine Patenschaft!

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Eine Bruderkalb-Patenschaft kann für je ein Jahr übernommen werden. Jeder Pate erhält ein Zertifikat über seine Patenschaft per Download und kann seinen Namen – wenn er möchte – auf www.hof-gasswies.de/Patenschaften veröffentlichen lassen. Neuigkeiten für Paten – wie der Bezug der Kuhweiden oder die Geburt der ersten Kälbchen – und Informationen rund um den Hof Gasswies gibt’s unter https://hof-gasswies.de/fuer-paten/ nachzulesen.

Einmal im Jahr sind unsere Paten eingeladen, den Hof Gasswies und seine Kühe zu besuchen und sich bei einer exklusiven Führung Vorort über die neusten Betriebsentwicklungen zu informieren. Diese Veranstaltung wird per Email angekündigt, vor Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich.